Richtig löten: Eine kurze Anleitung

Was bedeutet Löten? Löten ist eine Technik zum Verbinden von zwei Teilen mithilfe von Lötzinn. Zum richtigen Löten gibt es verschiedene Techniken für die unterschiedlichen Materialien und viele Hilfsgeräte die dabei unterstützen. Zum Löten werden teilweise hohe Temperaturen benötigt. Beim Weichlöten werden Temperaturen unter 450 °C verwendet, beim Hartlöten über 450 °C. Welche Verfahrenstechnik angewendet werden muss, unterscheidet sich vom Material das gelötet werden muss. Im Hobby-Bereich in dem meistens Modelle bearbeitet werden, wird das Weichlöten verwendet.

Um die verschiedenen Teile zu verbinden wird beim Löten ein Bindungsmittel verwendet, Lot. Löten kann eine kleine Herausforderung sein, wenn man nicht geübt ist. Doch mit etwas Übung bekommt es jeder hin.

Weichlöten und Hartlöten unterscheiden

Wie wir schon erwähnt haben gibt es unterschiedliche Arten von Löten: das Weichlöten und das Hartlöten. Vom Prinzip haben beide die Gleiche Funktion und unterscheiden sich nur im verwendeten Temperaturbereich.

Weichlöten

Das Weichlöten wird vor allem bei Bauteilen und Platinen verwendet. Für Elektroteile wird keine hohe Temperatur benötigt. Beim Weichlöten werden gängige Geräte wie Lötkolben oder Lötpistole verwendet.

Wenn wir vom Weichlöten sprechen, sprechen wir von einem Arbeitstemperaturbereich von allem bis zu 450 °C. Durch die punktuelle Erhitzung des Materials, ist der Lötvorgang ziemlich schnell erledigt.

Wenn elektrische Teile gelötet werden, ist es wichtig nicht zu viel Lot zu verwenden. Ansonsten kann es zu einem Kurzschluss kommen.

Hartlöten

Im Gegensatz zum Weichlöten findet beim Hartlöten keine punktuelle Erwärmung statt, sondern eine großflächige. Der Temperaturbereich beim Hartlöten ist wesentlich höher. Alles über 450 °C.

Dafür reicht meistens kein normales Lötgerät aus. Es wird ein geeigneter Lötbrenner verwendet. Genauso ist hier einiges in Richtung Sicherheit zu beachten, denn es wird Schutzkleidung, Schutzbrille und entspreche Schürze benötigt.

Für das Hartlöten wird ein spezielles Hartlot verwendet aus Messing oder Silber. Dieses hat eine feste Stabform und ist nicht so biegsam wie normales Lötzinn.

Lötzinn richtig verwenden

Die gängige Bezeichnung Lötzinn wird verwendet da der Hauptbestandteil Zinn ist. Jedoch gib es noch weitere Bestandteile wie Antimon, Kupfer, Silber, Zink und Blei. Ein weiterer Bestandteil ist ein Flussmittel. Häufig wird hierfür Kolophonium benutzt.

Da Lötzinn verschiedene Metalle miteinander verbinden soll, muss es leicht zerfließen können.

Früher wurde für das Löten bleihaltiges Lötzinn verwendet. Doch seit 2011 ist die Verwendung verschiedener Metall beschränkt, so auch von Blei. Deswegen wird mittlerweile auf die Produktion von bleihaltigem Lötzinn verzichtet.

Bleifreies Lötzinn hat einen höheren Schmelzpunkt, der sich jedoch immer etwas unterscheidet. Er kann zwischen 200 und 230 °C liegen.

Das richtige Werkzeug zum Löten

Zum Löten wird natürlich vernünftiges Werkzeug benötigt. Das Standard-Werkzeug ist der Lötkolben. Mit einer Watt-Leistung zwischen 15 und 100 Watt, ist er für alle leichten Arbeiten an kleinen Elektroteilen geeignet.

Vor der eigentlichen Arbeit muss das Gerät erhitzt werden und die Lötspitze verzinnt werden. Das bedeutet die Lötspitze mit Lötzinn benetzen. Ein normaler Lötkolben hat nach wenigen Sekunden die richtige Arbeitstemperatur erreicht und es kann nach wenigen Augenblicken losgelegt werden.

Bastlern reicht häufig ein einfacher Lötkolben ohne großartiges Schnickschnack dran. Techniker die häufig rausmüssen für kleinere Reparaturen, aber nicht wissen was sie wirklich erwartet haben eine Lötpistole im Werkzeugkasten.

Eine professionellere Ausstattung wäre eine Lötstation mit vielen Funktionen. Diese ist aber weniger mobil und hat höherer Anschaffungskosten.

Für verschiedene Bauteile müssen unterschiedliche Lötspitzen verwendet werden. So werden zum Beispiel im Modellbau-Bereich feine Lötspitzen benötigt.

Der richtige Ablauf

Der richtige Ablauf beim Löten kann in drei Schritte unterteilt verwendet. Das Benetzen, das Fließen und das Binden.

Schritt 1: Benetzen

Als Erstes wird die Lötstelle erhitzt und das Lötzinn zugeführt. Dabei ist es wichtig, dass die komplette Lötstelle mit Lötzinn benetzt ist.

Schritt 2: Fließen

Bei diesem Schritt ist es wichtig, dass das Lötzinn sich komplett auf die Lötstelle übergeht mit jedem kleinen Zwischenraum. Hier kann dann das Lötgerät von der Lötstelle entfernt werden.

Schritt 3: Binden

Hier ist es wichtig die Lötstelle nicht zu erschüttern oder sonst irgendwie zu bewegen. Ansonsten kann die Lötstelle beschädigt werden. Der Kühlvorgang dauert in der Regel nicht nur wenige Sekunden.

Drähte löten

Vor dem Löten sollten die Kabel miteinander verdrillt werden. Die Einzeldrähte greifen so ineinander und das Lot kann sich optimal verteilen. Sind die Drähte verschmutzt, müssen sie auf jeden Fall vorher gereinigt werden. Dafür eignet sich Schleifleinen oder Drahtwolle. Anschließend ist der Vorgang ganz normal. Die Lötstelle zuerst erhitzen und dann das Lötzinn zuführen.

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